Ungefrühstückt paddeln wir einen ca. 300 Meter breiten Fluss hinab, entfliehen dem Lärm von Autostrada und Kieswerk.
Der Fluss riecht nach Gülle, ich bin ziemlich deprimiert. Konzentriere mich aufs paddeln und male mir alternative Reisen aus. Die Havel. Die Elbe. Der Amazonas, der Ganges.
Nach ca. 9 Flusskilometern, erwärmt von der Frühlingssonne und etwas besänftigt von der angenehmen Paddelbewegung, landen wir an einer riesigen Sandbank an und bereiten im milden Schatten eines Strauchs unseren Kaffee und Müsli zu.

Ich erkunde mit Cody die Umgebung und am nahen Wäldchen duftet es nach Zitrus und der Sand riecht sommerlich warm und einladend. Schön ist es hier!

In Corte Sant Andrea , einem kleinen Dorf, das hinter dem Deich in einer Ummäuerung geschützt liegt, können wir in einer Osteria Wasser kaufen. Köstliches sauberes Wasser.
Am Ufer führt der Fernradweg Ciclostrada del Po vorbei und auch ein Teil des Jakobsweges.
Nach weiteren 12 km landen wir auf einer anderen Sandbank an, um hier unser Lager aufzubauen.
Die Sandbank ist riesig und unser Zelt am Rande des Wäldchens vom Wasser aus kaum sichtbar. Wir füllen unsere Bäuche mit Pasta Tonno und lauschen vor dem Schlafengehen noch in die Nacht unter Sternen und einer schmalen Mondsichel.