Ein kühler Tag beginnt, in der Nacht hat es geregnet. Wir stehen früh auf und ich ziehe fast alles an, was ich dabei habe: Merino-Unterhemd, Merino-Pullover, Fleece-Weste, Fleece-Jacke und darüber die Regenjacke als Windschutz. Gekrönt mit Ohrenschützer und unterwegs dann bei leichtem Getröpfel und Gegenwind geht es in den neuen Tag.
Am Ufer sehen wir zwei Angler, die bestimmt früher als wir den Tag begonnen haben.

Wir kommen an Casalmaggiore vorbei, die erste Stadt mit einer Skyline vom Po aus gut sichtbar.

Unser Ziel ist ein Hotel neben einer Trattoria am linken Flussufer „Bortolino“. Wir landen auf einer Mini Sandbank an einer schiefen, ausgespülten Treppe an und ich erkunde mit Cody unsere Möglichkeiten, während Rainer beim Boot bleibt. Alles in unmittelbarer Nähe zu einer Autostrada, die über den Fluss führt und deren Bauweise Autos und LKWs in einem Tadong, Tadong über die Brücke fahren lässt.
Das Hotel ist ausgebucht, aber der nette Wirt bietet uns an, auf der Wiese neben der Osteria unser Zelt aufzuschlagen und öffnet eine Toilette mit Waschbecken und Warmwasser, das wir ganz für uns haben.
Wunderbarerweise hat er einen alten Pickup und bietet uns einen Transport für Boot und Gepäck an und morgen dann auch wieder zu Fluss zurück. Herrlich!
Abends genießen wir frisch gewaschen und in sauberen Klamotten Pasta, Roastbeef auf italienische Art, Rotwein und als Krönung Panacotta mit Saba, einem leckeren eingekochten Rotwein, der entfernt an Likör erinnert, aber kaum süß ist und perfekt zur Panacotta passt.
Bei Flut, so erfahren wir vom Wirt, kommt das Wasser bis an das Restaurant. Zur Zeit haben wir Niedrigwasser, d.h. bei Flut steigt der Wasserstand von heute aus gesehen um ca. 8 Meter! Im Tempo von 1 Zentimeter pro Minute, langsam genug, das man sich und wertvolle Dinge in Sicherheit bringen kann, meint er lakonisch.
Doof ist, das wir immer recht spät den Namen unserer Gastgeber erfahren oder, wie diesmal: gar nicht. Wir haben uns fest vorgenommen, beim nächsten Kontakt uns sofort selber mit Namen vorzustellen und so auch den Namen des Gegenübers zu erfahren.

Wir schlafen super trotz des stetigen Tadong, Tadong der Straße, die fast über unsern Köpfen hinweg führt. Um halb 2 weckt mich kurz ein Lärm, der entfernt an ein Flugzeug in Startposition erinnert. Das Kühlsystem eines LKWs? Beim Nachdenken über den Ursprung schlafe ich wieder ein.